#51 – „Warum missioniert ihr mich nicht?“
Hallo liebe Leser*innen,
ihr wundert euch über eine solche Frage? – Ich auch! Ich las sie Anfang Dezember 2020 in der ZEIT. Mit einer solchen Frage und dem dazu gehörigen Artikel hab ich nicht gerechnet. Hier mal ein kleiner Auszug:
„Ich habe mich von Gott abgewandt. So würde die dramatische Version lauten. Ich war ihm nie besonders zugewandt, kommt der Sache allerdings näher. Ich bin zwar als Kind in Ost-Berlin evangelisch getauft, aber nicht konfirmiert worden. Ich war zwar ein paar Mal an Heiligabend im Gottesdienst, habe aber nie ein Tischgebet gesprochen. Das war es eigentlich mit mir und dem Christentum; aber dann eben doch nicht.
Je älter ich werde, desto mehr beneide ich jene, die einen Gott haben, der sich wie ein Stoßdämpfer zwischen sie und die malmende Willkür des Universums setzt. Wobei Gott natürlich nicht sitzt, sondern ist. Ja, er ist einfach, immer schon und immerfort, in seinem unendlichen Sein. Er gibt allein dadurch Halt, dass er nicht in Einzelteile zerfällt, wenn man über ihn nachdenkt. So stelle ich es mir mit Ende dreißig zumindest vor.
Und obwohl ich nicht wirklich glaube, dass ich werde glauben können, wünsche ich es mir manchmal und bin ein wenig enttäuscht, dass es niemand auch nur versucht mit mir. Ist doch riesig, diese Christenheit, 2,3 Milliarden weltweit, ein Drittel aller Menschen dürfte die Geschichten der Bibel kennen. Die Marke Christentum hat sich erfolgreich am Markt etabliert, könnte man sagen, und das seit mindestens 1600 Jahren. – Warum missioniert ihr mich nicht?“ (DIE ZEIT Nr. 50 / 3.12.2020 / S. 70)
Und dann erzählt er weiter von seiner aufrichtigen Suche nach ehrlichen Antworten, von der Suche nach der Spur Gottes in der großen Welt und in seiner kleinen und von Gesprächen mit Vertretern der Kirche. Ein Mensch, der sich selbst als Atheist bezeichnet, erzählt von seiner Suche und Offenheit. Eine ganz persönliche Wahrheit.
Und dies ist auch wahr: nach allen ernstzunehmenden Prognosen werden in etwa 5 Jahren weniger als 50% der deutschen Bevölkerung noch Mitglied in einer verfassten Kirche sein.
Wie passt die eine Wahrheit zur anderen? – Beides gehört zusammen, weil nicht der Glaube an sich und nicht die Religiosität in einer Krise stecken, sondern die „Institution Kirche“.
Auch in Zukunft werden die Menschen offen für christliche Mission sein; allerdings nicht für jede Form davon. Die Mission, die nur in „Einbahnstraße“ denkt, die nicht zuhören kann … und zwar aufrichtig und mit ehrlichem Interesse, braucht es gar nicht erst zu versuchen. Die Mission, die nur meint, etwas weitergeben zu können, ohne etwas vom Gegenüber aufnehmen zu müssen, wird aussterben. Und ich meine, das ist gut so. Denn dann ist Platz für Neues da!
„Warum missioniert ihr mich nicht?“ – Antwort: „Überraschende Frage. Vielen Dank dafür. Wie wär’s damit: ich mach uns einen Kaffee und wir reden drüber!“
Ostern 2021
Wir laden euch ein, die Karwoche und Ostern in diesem Jahr so zu feiern:
Zoom-Abendandachten:
- Palmsonntag, 28.03: Auftakt-Andacht in die Karwoche, Psalm 24
- Montag, 29.03.: Psalm 48
- Dienstag, 30.03.: Psalm 82
- Mittwoch, 31.03.: Psalm 94
- Donnerstag, 01.04.: Psalm 81
und zwar:
- jeden Abend um 19:30 Uhr
- immer 20-30 min
- immer hier: Online per zoom – Link erfragen hier: pastor(at)feg-krefeld.de
Eine Bitte…
Auch unsere Kinder feiern Ostern. Wie können wir sie und ihre Familien dabei unterstützen? Bitte überlegt alle einmal mit und schickt mir eure Ideen. Im nächsten Rundbrief werden sie dann beschrieben. Danke!
…und ein Angebot:
Der Kreuzweg für die Hosentasche, den ich im vergangenen Jahr entworfen habe, hat vielen in der Karwoche gut getan. Deshalb haben wir ihn wieder zum Ausdrucken für euch:
- Ihr findet den Kreuzweg hier zum selbst Ausdrucken. Wer keine Möglichkeit zum Drucken hat, melde sich bitte kurz bei mir. Dann schicken wir noch einen mit der Post.
- Noch ein Tipp zum selbst Drucken: wenn ihr das 2-seitige Dokument auf Vorder- und Rückseite eines DIN A4-Blattes druckt und dann auf DIN A5 faltet, habt ihr eine kleine Broschüre.
- Ebenfalls findet ihr hier eine kleine „Gebrauchsanleitung“, einen Leitfaden, wie ihr mit dem Kreuzweg umgehen könnt.
Von ganzem Herzen euer Andreas Ullrich
09.03.2021 für die Gemeindeleitung FeG Krefeld