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#70 – „wortwörtlich!“

 

Liebe Mitglieder und Freunde,

Lucas Cranach der Ältere

wie angekündigt haben wir uns am vergangenen Sonntag im Bibelfrühschoppen über die Frage ausgetauscht, ob Adam und Eva reale historische Personen waren, die so wie beschrieben im Garten Eden gelebt haben? Oder ob es sich hier um eine Erzählung handelt, die gar nicht historisch verstanden werden will, sondern deren Wahrheit auf einer ganz anderen Ebene liegt? – Hier kommt eine kleine Nachlese dazu.

Der Austausch war sehr offen und von der Bereitschaft geprägt, einander wirklich zuzuhören. Das war großartig.

Ein Wort kam immer wieder vor: „wortwörtlich“. Was meinen wir damit, wenn wir sagen, dass wir die Bibel „wortwörtlich“ verstehen? – Welches „wortwörtlich“ meint man? Das wortwörtlich der Lutherbibel, oder das einer anderen Übersetzung, oder das des hebräischen Grundtextes? – Bevor irgendwelche Missverständnisse auftreten: Es geht mir überhaupt nicht darum, an der Zuverlässigkeit der Heiligen Schrift zu rütteln. Ganz im Gegenteil. Es geht mir gerade um die Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit der Bibel. Ich stehe zu 100% dazu. Damit das aber nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, sondern auch im Umgang mit der Bibel konkret wird, muss man schon genauer sagen, was man damit meint.

Ich bin sehr dafür, den Worten wirklich auf den Grund zu gehen. So arbeite ich; das wisst ihr. Denn die biblischen Texte sind vor vielen Jahrhunderten entstanden und entstammen ganz anderen Kulturen als der unseren. Man muss zur Kenntnis nehmen, dass alle unsere Bibelübersetzungen allein schon Interpretationen der Originalschriften sind. Man kann schließlich ein hebräisches Wort nur mit einem deutschen Wort in einer deutschen Übersetzung wiedergeben. Die hebräischen Worte haben aber immer ein ganzes Feld an Bedeutungen, und man muss bei der Übersetzung eine Auswahl treffen. Dies ist immer schon eine Eingrenzung.

Foto von cottonbro von pexels

Müssten wir jetzt alle erst Hebräisch und Griechisch lernen, bevor wir Bibellesen können? Natürlich nicht. Es ist großartig, dass wir in einer Zeit leben, in der jede/r einfach draufloslesen kann. – Allerdings sollten wir auf folgende zwei Dinge achten:

  1. Lasst uns alle die Bibel als Leute lesen, die mit dem Lernen und Verstehen nicht fertig sind. Wenn wir aufhören, Lernende zu sein, dann spricht die Bibel nicht mehr zu uns, sondern wir nur noch zu ihr.
  2. Machen wir uns unsere inneren Prägungen bewusst, die unser Bibellesen beeinflussen und „einfärben“. Damit nicht aus einer „Exegese“ (Auslegung eines Textes) eine „Eisegese“ wird, d.h. ich lese das in den Text hinein, was mir passt und naheliegt.

Ein wortwörtliches Verständnis der Bibel bedeutet Arbeit. Ich mache mir z.B. die Mühe, herauszufinden, was etwa ein Gleichnis von Jesus nicht nur für mich sondern auch für die ersten Hörer:innen bedeutet hat. Oder mit was für einer Art Text ich es eigentlich zu tun habe: einem Gebet, einem Brief, einer Vision, einer Prophetie, einem Gesetzestext, einer Beispielerzählung …?

Wortwörtlich heißt für mich jedenfalls nicht, auf Fragen zu verzichten. Diese Zeiten sind – Gott sei Dank – vorbei, in denen es Kindern (und Erwachsenen) in Freien ev. Gemeinden nicht gestattet war, kritische Fragen zu stellen.


 

Die nächsten Sonntage

 

22. August – Openair-Gottesdienst im Hof Lewerentzstr.

  • kein Kindergottesdienst!
  • 10:30 Uhr / bitte anmelden über anmeldung.feg-krefeld.de
  • Predigt: Gen 2,19+20   unser Verhältnis zu den Tieren

29. August – Bibelfrühschoppen 

  • 11:30 Uhr wieder in unserem Gemeinde-Zoom-Raum: Die Besprechungs-ID erfragst du beim Pastor.
  • Bibeltext: Gen 2,19+20   unser Verhältnis zu den Tieren

05. September – Gottesdienst während der Gemeindefreizeit in Wegberg

12. September – Bibelfrühschoppen

  • 11:30 Uhr wieder in unserem Gemeinde-Zoom-Raum: Die Besprechungs-ID erfragst du beim Pastor.
  • Bibeltext: Gen 2,18+20-25   auf Beziehung hin angelegt


 

Gemeindefreizeit

 

Stand heute haben sich 30 Personen zu unserer Freizeit in Wegberg vom 3.-5. September angemeldet. Das ist schon mal ganz prima. Es gibt noch Platz für 20 weitere Teilnehmer:innen.

Das Vorbereitungsteam hat sich bereits dreimal getroffen und viele schöne Ideen entwickelt. Freut euch darauf. Es wird toll. Anmeldungen sind online möglich über: anmeldung.feg-krefeld.de – oder ein Anruf unter 02151-4496127 (AUllrich).


 

Gemeinde der Zukunft

 

Im Zeitraum Ende September bis Anfang Dezember laden wir alle Mitglieder und Freunde ein, zeitlich befristet neue Kleingruppen zu bilden. Wir möchten als erweiterte Gemeindeleitung mit euch allen in einen gemeinsamen Prozess zur Erneuerung unserer Gemeinde kommen. Als Hilfsmittel dabei soll uns das Taschenbuch „Gemeinde der Zukunft“ von Reinhard Spincke dienen.

Wie das Ganze organisiert und geleitet ist, teilen wir euch in der kommenden Woche auf allen möglichen „Kanälen“ mit.


 

Stadtradeln

 

Die Stadt Krefeld nimmt vom 29. August bis 18. September 2021 am STADTRADELN teil. Wir sind mit dem Team „Südlicht-FeGer“ dabei und wünschen uns noch viele weitere Radfahrbegeisterte hinzu!

STADTRADELN ist ein Wettbewerb, bei dem es darum geht, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dabei ist es egal, ob du bereits jeden Tag fährst oder bisher eher selten mit dem Rad unterwegs bist. Jeder Kilometer zählt – erst recht wenn du ihn sonst mit dem Auto zurückgelegt hättest.

Jeder Kilometer, der während der dreiwöchigen Aktionszeit mit dem Fahrrad zurückgelegt wird, kann online ins km-Buch eingetragen oder sehr praktisch direkt über die STADTRADELN-App getrackt werden. Für Teilnehmende, die KEINEN Internetzugang haben, gibt es auch eine Lösung. Rüdiger Reuber hilft jedem gerne.

Weitere Infos findest du in unserer FeG-Krefeld-App oder hier: www.stadtradeln.de/krefeld


 

 

Herzliche Grüße, euer Andreas Ullrich
17.08.2021 für die Gemeindeleitung FeG Krefeld