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#85 – Jesus „war nicht fies“ vor Berührungen

 

Foto von Anna Shvets von pexels

Liebe Mitglieder und Freunde,

ich nutze die Gelegenheit und knüpfe am Gottesdienst des vergangenen Sonntags an. Für gewöhnlich geht es im Gottesdienst um geistige und geistliche Dinge; am vergangenen Sonntag war dies anders. Da standen körperliche Fragen im Mittelpunkt. Es ging um Blut, um Krankheit und Ärzte, um Zittern und Berührungen … um heilsame Berührungen. (Die Erzählung steht in Mk5, 21-43).

Jesus „war nicht fies“ vor Berührungen, im Gegenteil. Er suchte die Berührungen, selbst zu Menschen, um die viele lieber einen Bogen machten: leprakranke (sog. „Aussätzige“) oder besessene Menschen zum Beispiel.

Nun leben wir seit fast 2 Jahren unter besonderen Bedingungen. Diese haben auch dazu geführt, dass viele Berührungen, die wir uns vorher selbstverständlich gegenseitig geschenkt haben, ausfallen. Kein Handschlag mehr, kaum Umarmungen, das freundliche Lächeln muss man sich unter der Maske denken. … und ganz ehrlich: mir fehlt das. Mir fehlt die schöne körperliche Seite der Menschlichkeit und Freundlichkeit.

Es gibt auch die unschöne, hässliche und missbrauchende Seite der Körperlichkeit, und leider ist in diesen Tagen auch wieder im Raum der Kirchen davon zu berichten. Aber diese meine ich hier und heute nicht.

Wir brauchen körperliche Berührungen durch andere Menschen, um gut in dieser Welt anzukommen und uns gut darin zu entwickeln! Vom ersten Moment unseres biologischen Lebens an bis zum letzten Atemzug. Im Mutterleib ist die Berührung quasi all inklusive. Aber auch nach der „Ent-Bindung“ ist der Körperkontakt die beste Orientierungshilfe. Die Körperwärme, die Oberflächensensibilität der Haut und die Gerüche schenken dem Neugeborenen die nötige Geborgenheit.

 

Foto von cottonbro von Pexels

Allein die Fähigkeiten unserer Haut sind so phantastisch, dass sie einen eigenen Gottesdienst wert wären. Nur einige „Perlen“ dazu: etwa zwei Quadratmeter Haut umschließen den Körper eines erwachsenen Menschen. Die Haut wiegt dabei etwa 10-12 kg. Jeder Quadratzentimeter unserer Haut verfügt dabei über:

  • 6.000.000 Zellen
  • 5000 Sinneszellen
  • 5 Haare
  • 1 Meter Blutbahnen
  • 4 Meter Nervenbahnen
  • 15 Talgdrüsen
  • 2 Kältepunkte
  • 2 Wärmepunkte

Foto von Alexander Daoud von pexels

Diese Punkte nennt man Rezeptoren; sie ermöglichen uns das Fühlen, oder besser gesagt das Spüren. Diese Rezeptoren gewährleisten die kontinuierliche „Kommunikation“ zwischen der Umgebung und der Innenwelt eines Menschen.

 

Im Jahr 2013 haben wir mit Einigen eine Straßenaktion in der Aachener Innenstadt durchgeführt. „Free hugs” war ihr Titel – “kostenlose Umarmungen”. An einem kalten Novembertag haben wir Umarmungen verschenkt. Die Aktion haben wir gefilmt und der Film transportiert tatsächlich die Emotionen, die an diesem Tag in der Aachener Fußgängerzone spürbar waren – Glück, Freude, Zufriedenheit, Herzlichkeit und Dankbarkeit. Schaut doch mal hier: https://www.youtube.com/watch?v=Zf2_pIQdHSM 

Wenn die Pandemie durch ist, würde ich das gerne noch mal in Krefeld machen. Wer wäre dabei? Wer ist auch „nicht fies“ vor Berührungen


 

Die nächsten Sonntage

 

06. Februar – 11:30 Uhr Bibel-Frühschoppen

  • in unserem Gemeinde-Zoom-Raum: Die Besprechungs-ID erfragst du beim Pastor.
  • Bibeltext: Mk 5,21-43 – zwei Frauen im Konflikt mit ihrer Weiblichkeit

13. Februar – 10:30 Uhr Predigt-Gottesdienst mit Abendmahl

  • Keine Teilnahmebegrenzung, aber Teilnahmeregeln: es gilt 3G!
  • mit Kindergottesdienst
  • Bibeltext: Mk 1,21-28 – unreine Geister mitten unter den Frommen

20. Februar – 11:30 Uhr Bibel-Frühschoppen

  • in unserem Gemeinde-Zoom-Raum: Die Besprechungs-ID erfragst du beim Pastor.
  • Bibeltext: Mk 1,21-28 – unreine Geister mitten unter den Frommen

27. Februar – 10:30 Uhr Predigt-Gottesdienst

  • Keine Teilnahmebegrenzung, aber Teilnahmeregeln: es gilt 3G!
  • mit Kindergottesdienst
  • Bibeltext: Mt 9,27-31 – zwei blinde Menschen verfolgen Jesus


 

Wir feiern …

 

Foto von cottonbro von Pexels

… Abendmahl

Auch das Abendmahl (auch Herrnmahl / Eucharistie genannt) kann zur heilsamen Berührung werden.

Wenn wir am 13. Februar dies im Gottesdienst zusammen feiern, werden wir darauf achten, dass es fröhlich, würdevoll und infektionslos gestaltet ist.

Schön, wenn ihr dabei seid.


 

 

Fühlt euch umärmelt,

euer Andreas Ullrich (im Namen der Gemeindeleitung)


01.02.2022