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#91 – Lebenskartei

 

Foto von Grisha Chernigowsky von pexels

Ich befand mich in einem Zimmer, in dem nichts war außer einem Regal voller Kästen mit Karteikarten. Die Karten ähnelten jenen, die man in Büchereien findet, auf denen Titel, Autor und Sachgebiet alphabetisch aufgelistet sind. Aber die Kästen hier, die vom Fußboden bis zur Decke reichten und kein Ende nahmen, waren in ganz unterschiedliche Rubriken eingeteilt.

Als ich mich dem Regal näherte, erregte eine Box mit der Aufschrift „Mädchen, in die ich verliebt war“ meine Aufmerksamkeit. Ich öffnete den Kasten und begann ein bisschen herumzublättern. Schnell schlug ich ihn wieder zu. Erschrocken stellte ich fest, dass mir all die Namen bekannt vorkamen. Ohne, dass es mir jemand sagen musste, wusste ich genau, wo ich war. Dieser düstere Raum mit seinen Akten beinhaltete ein Karteisystem über mein Leben. Hier war alles aufgeschrieben, Wichtiges und Unwichtiges, mit allen Details, an die ich mich gar nicht mehr erinnern konnte.

Ich war verwundert und neugierig zugleich, als ich anfing, planlos die Kästchen zu öffnen, um ihren Inhalt zu inspizieren. Einige brachten Freude und schöne Erinnerungen, bei anderen schämte ich mich so sehr, dass ich mich vorsichtig umdrehte, um zu sehen, ob mich irgendjemand beobachtete. Der Kasten „Freunde“ stand neben dem Kasten Freunde, die ich enttäuscht habe“. Die Aufschriften waren zum Teil ganz normal, zum Teil ziemlich absurd. „Bücher, die ich gelesen habe“; „Lügen, die ich erzählt habe“; „Ermutigungen für andere“; „Witze, über die ich gelacht habe“.

Einige waren in ihrer Exaktheit schon fast witzig: „Worte, die ich meiner Schwester an den Kopf warf“. Über andere konnte ich gar nicht lachen: „Dinge, die ich aus Wut getan habe“; „Beleidigungen, die ich im stillen meinen Eltern gegenüber aussprach“.

Die unglaubliche Menge der Kästen überwältigte mich. Konnte es möglich sein, dass ich mit meinen 58 Jahren all diese Karten, bestimmt Hundert-Tausende, ach, was sage ich, Millionen, ausgefüllt hatte? Jede Karte bestätigte diese Annahme. Sie wiesen alle meine Handschrift auf, ja, sogar meine Unterschrift.

Die Aufschrift eines anderen Kasten lautete: „Personen, denen ich von Gott erzählt habe“. Der Griff dieses Kästchens war sauberer als die anderen drumherum, neuer, fast unbenutzt. Ich zog, und ein Kasten nicht länger als ein paar Zentimeter kam zum Vorschein. Ich konnte die Karten darin an einer Hand abzählen.

Mir kamen die Tränen. Niemand, wirklich niemand darf jemals von diesem Raum erfahren! Ich muss ihn abschließen und den Schlüssel verstecken.

Dann, als ich aufgehört hatte zu weinen, sah ich ihn. Oh nein, bitte nicht er! Nicht hier. Alles, aber bitte nicht Jesus!

Hilflos sah ich, dass er die Kästen öffnete und die Karteikarten durchlas. Als ich mich überwand und ihm ins Gesicht schaute, bemerkte ich, dass es ihn noch mehr schmerzte als mich.

Intuitiv schien er die peinlichsten Kästen herauszunehmen. Warum musste er jede einzelne Karte lesen? Schließlich drehte er sich um und sah zu mir herüber. Güte spiegelte sich in seinen Augen. Ich senkte meinen Kopf, hielt mir die Hände vors Gesicht. Er kam zu mir und legte den Arm um mich. Er hätte soviel sagen können – aber er schwieg.

Dann stand er auf und ging zurück zu dem Regal. Er begann an einer Seite des Zimmers, nahm jeden Kasten raus und fing an, meinen Namen durchzustreichen und ihn mit seinem eigenen zu überschreiben – auf jeder Karteikarte.

„Nein“, schrie ich und rannte zu ihm hinüber. Das Einzige, was ich sagen konnte, war „nein, nein“, als ich ihm die Karte aus der Hand zog. Sein Name sollte nicht auf dieser Karte stehen. Aber da stand er schon, mit blutroter Farbe. Nur sein Name war zu lesen, Jesus, nicht mehr meiner. Er hatte unterschrieben. – Schweigend nahm er die Karte zurück. Er lächelte, während er weiter die Karten unterzeichnete.

Ich weiß nicht, wie er das so schnell gemacht hat, aber schon im nächsten Augenblick hörte ich den letzten Kasten zuklappen. Er legte seine Hand auf meine Schulter und sagte: „Es ist vollbracht!“

von Joshua Harris, leicht gekürzt aus dem Buch: „Ungeküsst – und doch kein Frosch“


 

Die nächsten Sonntage

 

1. Mai – 10:30 Uhr Predigt-Gottesdienst mit Abendmahl

  • ohne Kindergottesdienst
  • Open-Air im Hof Lewerentzstraße
  • Ohne 3G und Maskenpflicht !!!

8. Mai – 10:30 Uhr Bibel-Frühschoppen

  • in unserem Gemeinde-Zoom-Raum: Die Besprechungs-ID erfragst du beim Pastor.
  • Fortsetzung des Themas: Was heißt „Jesus starb für mich?“

15. Mai – 10:30 Uhr Predigt-Gottesdienst

  • mit Kindergottesdienst
  • Open-Air im Hof Lewerentzstraße
  • Ohne Beschränkungen

22. Mai – 10:30 Uhr Bibel-Frühschoppen

  • in unserem Gemeinde-Zoom-Raum: Die Besprechungs-ID erfragst du beim Pastor.
  • Themas: (steht noch nicht fest)

29. Mai – 10:30 Uhr Predigt-Gottesdienst

  • mit Kindergottesdienst
  • Open-Air im Hof Lewerentzstraße
  • Ohne Beschränkungen


 

„Ja, ich will!“

 

Foto von Alex Green von pexels

Die Paare unter euch erinnern sich bestimmt noch: eine volle Kirche/Gemeinde, alle Verwandten und Freunde herausgeputzt, überstrahlt von der Braut, zittrige Knie, feuchte Hände und feuchte Augen … und dann … euer JA zueinander!

Bei manchen liegt dieser Tag noch nicht sehr lange zurück, andere Paare haben bereits ihre silberne, leinene oder sogar goldene Hochzeit gefeiert. Respekt!

Die allermeisten haben bei ihrer Eheschließung einen biblischen Trautext gewählt (oder vorgeschlagen bekommen), über den dann im Gottesdienst gepredigt wurde. Viele Paare haben von der Predigt wg. des besonderen Moments und der Aufregung aber gar nicht viel mitbekommen.

Letzte Woche fragte mich jemand: „Kannst du nicht einmal eine Predigtreihe zu unseren Trausprüchen machen? So im normalen Gottesdienst?“

– Na klar. Tolle Idee, finde ich.

Aaaaaalso, ihr lieben Mitglieder, Freunde und Gäste der FeG Krefeld: wer gerne noch einmal einen Gottesdienst zum eigenen Trautext erleben möchte, teile mir das einfach mit. Per Telefon, Email oder bei der nächsten Begegnung.

Ich freu mich drauf und bin gespannt, ob ihr Lust dazu habt.


 

Zukunfts-Werkstatt am 7. Mai

 

Foto von Clem Onojeghuo von pexels

Stand heute (26.04.) haben sich 32 Mitglieder und Freunde für die Werkstatt angemeldet.

Noch ist Zeit und noch ist Platz. Für das leibliche Wohl wird natürlich auch gesorgt sein. Lecker, lecker.

Die inhaltlichen Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Ihr könnt live dabei sein, wenn wir nicht nur die Zukunft der Gemeinde im Blick haben, sondern Gemeinde der Zukunft werden.

Wir freuen uns als Gemeindeleitung und Diakone sehr auf diesen besonderen Tag und hoffen, ihr auch.


 

 

Herzliche Frühlingsrüße, euer Andreas Ullrich (im Namen der Gemeindeleitung)


26.04.2022

 

 


 

Auftritt des taco-Teams auf der Corneliusstraße am 19. April: